Wirtschaftlicher Erfolg und glückliche Mitarbeitende: Meistern Sie die Veränderungen in der Organisation

Veränderungen in Organisationen werfen immer wieder die Frage auf: Wie kann Wandel gelingen – und zwar mit glücklichen Mitarbeitern, die der Veränderung positiv gegenüberstehen und diese weiter vorantreiben? Gerade in Zeiten großer Umbrüche, wie sich Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung aktuell konfrontiert sehen, sind die Antworten auf solche Fragen von großer Bedeutung. Wir haben mit einem Unternehmer gesprochen, der diese Herausforderungen mit Bravour meistert.
Markus Hanauer ist einer der Gründer und Geschäftsführer von Spirit Link – eine auf Gesundheitsthemen spezialisierte Kommunikationsagentur mit 60 Mitarbeitenden in Erlangen. Er gründete die Agentur im Jahr 1999 im Alter von 21 Jahren. Sein Fokus bei Spirit Link liegt auf den Bereichen Kultur und Strategie.
Transformation und Wandel
Welche Faktoren bestimmen den Erfolg von Organisationen Ihrer Meinung nach?
Aus meiner Sicht ist es entscheidend, den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, den Wandel mitzugestalten – und das auf freiwilliger Basis, ganz ohne Zwang. Dazu ist es wichtig, dass die Geschäftsführung Transparenz herstellt, viel zuhört und auch unbequeme Themen offen und ehrlich kommuniziert. Ein weiteres Erfolgskriterium: Man darf den Wandel nicht nur aus der Binnenperspektive betrachten, sondern sollte die Kunden und deren Meinung von Beginn an stark miteinbeziehen. Dieses Feedback ist oft sehr wertvoll und hilft dabei, dass man sich nicht in internen Gedankenspielen verliert.
Persönlichkeit und ein gemeinsamer Konsens
Was können Unternehmen tun, damit Mitarbeiter zufrieden und gleichzeitig produktiv sind?
Mitarbeiter, die zufrieden sind, sind aus meiner Erfahrung auch produktiver. Dafür müssen für mich zwei zentrale Aspekte erfüllt sein. Das sind zum einen menschliche Grundbedürfnisse, wie ein respektvoller und ehrlicher Umgang miteinander, eine gute Feedback-Kultur, die Vermeidung von künstlichem Druck und ein gemeinsamer Konsens, dass jeder seine Persönlichkeit im Job einbringen kann und soll. Zum anderen sind das berufliche Bedürfnisse wie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, eine faire Bezahlung und Überstundenregelung sowie die Gestaltung von individuellen Rollen, die zu den Kompetenzen der einzelnen Mitarbeiter passen und sie nicht in Schubladen pressen.
Die Geschäftsleitung als Sparring-Partner
Haben Sie aus Ihrer Erfahrung ein paar Tipps, wie man mit Veränderungen umgehen sollte?
Generell hängt das immer vom Unternehmen, der Kultur und auch der Persönlichkeit der handelnden Akteure ab. Ich finde es wichtig, dass man auch in Phasen der Veränderung authentisch und damit glaubwürdig bleibt. Was ich für uns gelernt habe: Je mehr Mitarbeiter man begeistern kann, aktiv und freiwillig am Wandel mitzuarbeiten, desto geringer ist der Kommunikationsaufwand und desto höher die Akzeptanz. Wir geben in der Geschäftsführung meistens die Stoßrichtung vor und erläutern die Gründe für Veränderung. Das Team übernimmt dann eigenverantwortlich die Ausgestaltung und die Geschäftsführung die Rolle des Sparring-Partners. Dies führt dann oft dazu, dass wir unser Team eher bremsen als anschieben müssen.
Die freiwillige Führungskräftewahl
Was können insbesondere Führungskräfte tun?
Das ist jetzt keine besonders neue Erkenntnis, aber Führungskräfte haben natürlich die Aufgabe, Unternehmenswerte wie Respekt, Transparenz, Fairness oder auch den Umgang mit Erfolgen und Misserfolgen vorzuleben – gerade auch in Phasen, die herausfordernd sind. Wir sind übrigens gerade dabei, hier einen etwas ungewöhnlichen Prozess einzuführen: Die freie Führungskräftewahl. Das bedeutet, dass sich jeder Mitarbeiter aussuchen kann, welche Führungskraft am besten zu ihm passt. Wir versprechen uns davon neue und spannende Konstellationen, die frische Impulse setzen, motivieren und dafür sorgen, dass man sich noch individueller verwirklichen kann. Ich freue mich auf unsere ersten Erfahrungen damit.