Wie kommen SharePoint und Office 365 eigentlich ins Unternehmen?

Hey look what a fancy new feature – do you want to buy it?! So werden in der IT und HighTec Branche heute oftmals (immer noch) Entscheidungen getroffen. Das glauben Sie nicht?! Ist aber so. Dieses berühmt gewordene Beispiel zeigt es eindrucksvoll:
Microsoft Windows 1.0 with Steve Ballmer (1986)
Keine Änderungen seit 1986?
Sie denken jetzt „Ok, das ist auch über 20 Jahre her. So macht das heute kein Mensch mehr“. Zugegeben, ein Satya Nadella würde wohl so nicht auf der Bühne präsentieren. Aber ok. Wie sieht das Ganze heute aus:
Reinventing Productivity for the digital transformation!
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Wo genau ist da jetzt der Unterschied zu Mr. Ballmer?! Zwei wesentliche Faktoren sind augenscheinlich absolut gleich geblieben: Die Fokussierung auf Funktionen und der Weg über den Preis.
Nicki Borell ist seit 2003 erfolgreich in der IT-Branche tätig. Sein Arbeitsumfeld sind sowohl KMUs als auch Enterprise-Umgebungen und der Bereich behördliche Datenhaltung. Als freier Autor, Trainer und Berater liegt sein Fokus auf dem Microsoft Technologie-Stack.
Seit 2011 ist Nicki Borell zusammen mit dem Team von Experts Inside in den Bereichen SharePoint, Office 365, und Windows Azure tätig. Dabei erstrecken sich seine Tätigkeitsfelder vom technischen Consulting über Projektmanagement bis hin zur strategischen Prozessberatung.
Wo bleibt der Nutzen?
Dummerweise stellt sich ein Anwender heute wie damals die Frage, warum er denn dieses neue Tool braucht und was er damit anfangen soll. Es ging ja schließlich bisher auch ohne.
In einem Werbevideo oder einer Broschüre eines Herstellers muss die Botschaft allgemeingültig bleiben. Das ist klar. Schließlich will man möglichst viele Kunden mit der Botschaft wie „Reinventing Productivity for the digital transformation!“ erreichen. Leider bleibt die Nutzenargumentation im Projekt dann aber auch meist auf einem oberflächlichen Level hängen.
Das Projektteam geht in der Regel davon aus, den Anwender zu 100 Prozent erreicht zu haben und dass auf dessen Bedürfnisse und Anforderungen eingegangen wurde. Auf der anderen Seite des Tisches bleibt leider viel zu oft ein Fachbereich, eine Abteilung oder ein einzelner Anwender zurück, für den nach wie vor viele Fragen ungeklärt sind.
Ist die Herausforderung hier also, Berater und Projektteams besser zu schulen, sodass sie ihre Produkte und Services einfach besser erklären können?! NEIN. Der Erfolgsgarant ist die Nutzenargumentation im Dialog mit dem Anwender. „Was habe ich davon, wenn ich dieses Produkt oder diesen Service nutze und wie hilft mir das in meinem Arbeitsalltag weiter?“ Oder auch „Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich dadurch für mich?“ Und zwar ganz konkret auf die Anwendersituation bezogen und nicht aus einer Hochglanzbroschüre des Herstellers abgelesen!
Wenn Sie jetzt sagen „Ja ja, das ist jetzt nicht wirklich eine neue Erkenntnis“ haben Sie damit recht. Höchste Zeit also, dass wir endlich anfangen, sie auch zu beherzigen.