Wachstumssektor Logistik: Iran will zum Drehkreuz werden

Seit der Lockerung der Wirtschaftssanktionen gegenüber Iran ist nun eine ganze Zeit vergangen. Dennoch sind viele Unternehmen skeptisch und zurückhaltend, was neue Investitionen angeht. Die Politik ist dabei ein entscheidender Faktor: Nicht nur die Haltung der US-Regierung steht weiterhin völlig in den Sternen, auch der Kurs, den Iran tatsächlich weiter verfolgt ist unklar. Die Wiederwahl des Präsidenten Hassan Rohani zeigt, dass das Land einen gemäßigten Kurs weiterverfolgen möchte. Aktuell sind aber eher Berichte über einen Mauerbau durch die Türkei zu deren Grenze oder über die Konflikte zu Saudi Arabien in der Presse, als Informationen über neue Investitionsmöglichkeiten. Seit dem Fachforum der Bundesvereinigung Logistik Mitte Mai ist klar, dass das Land weiter am Ausbau arbeitet.
Logistik-Geschäft soll weiter wachsen
Hossein Ashoori, der Vertreter der Iranischen Staatsbahn, berichtete, dass über vierzig Millionen Tonnen Logistik-Güter im Jahr über den Schienenverkehr in Iran transportiert würden. Diese Zahl wolle man innerhalb der nächsten drei Jahre mehr als verdoppelt auf rund 92 Millionen Tonnen. Damit gehe ein umfassender Ausbau des Schienennetzes einher. Bis zum Jahr 2025 wolle man die 11.000 Kilometer bestehende Strecke auf 25.000 Kilometer erweitern. Und von diesem Kuchen möchte Deutschland ein Stück abbekommen. Sachsen organisiert bereits eine eigene Markterkundungsreise.
Deutschland darf sich jetzt nicht abhängen lassen
Bleibt zu hoffen, dass Unternehmen das Potenzial nutzen und sich weiter informieren. Italien hat bereits erstaunlich hoch vorgelegt und Deutschland im Handelsvolumen mit Iran hinter sich gelassen: Im ersten Quartal 2017 wurde mit dem Land ein Handelsvolumen von 1,2 Milliarden Euro notiert, damit liegt Italien auf dem ersten Rang in der EU.