Total Production Management: In wenigen Schritten zur autonomen Instandhaltung

In der letzten Woche haben wir bereits die historische Entwicklung und die Ziele des TPM erläutert. In diesem Kapitel möchten wir uns nun den Bausteinen und Grundlagen widmen, damit Sie die Methodik im Umfeld von Lean Management besser einordnen können.
KVP, Lean und Kaizen als Basis des TPM
Kernidee ist es, die 7 Verschwendungsarten zu reduzieren. Wie man mit TPM die Basis schafft, erläutert Professor Constantin May bei dem Management Circle Lehrgang „Managementwissen für die Produktion“. 16 Verlustarten des TPM, die sich in die drei Kategorien Maschinen und Anlagen, Mitarbeiter sowie Ressourcen unterteilen lassen, werden vorgestellt.
Hierunter fallen die Verluste Anlagenausfälle, Rüsten/Einstellen, Werkzeugwechsel, Anfahrverluste, Kurzstillstände, Geschwindigkeitsverluste, Ausschuss/Nacharbeit und geplante Stillstände.
In diese Kategorie werden Managementverluste, Bewegung, Linienorganisation, Logistikverluste sowie Mess- und Einstellungszeiten gefasst.
Mit diesem Oberbegriff lassen sich Verluste durch Ausbeute, Energie sowie Formen und Werkzeuge fassen.
Die Ursachenforschung ist bei der Analyse der Verluste besonders wichtig, um diese langfristig abzustellen. Zur Fehleranalyse und für deren Beseitigung gibt es verschiedene Modelle, wie den PDCA-Zyklus, der dabei hilft, sich Schritt für Schritt dem vorgegebenen Ziel anzunähern und Fehler abzustellen.
Die autonome Instandhaltung als Kernidee des TPM
In vielen produzierenden Unternehmen war die Instandhaltung oft ein ausgelagerter Bereich, der im Falle eines Stillstandes erst verständigt werden musste und dann die Fehler beheben sollte. Diese Art der Vorgehensweise führt zu relativ langen Verzögerungen durch Kommunikation und Warten auf die zuständigen Mitarbeiter. Außerdem identifizieren sich die zuständigen Maschinenmitarbeiter nicht mit der Bedienung. Dabei sind sie eigentlich genau die Personen, die tagtäglich daran arbeiten.
Eine Kernidee des TPM ist die Umstellung der Instandhaltung auf die Produktionsmitarbeiter. Diese werden direkt darauf geschult, Teile der Instandhaltungsarbeiten selbst durchzuführen. Die eigentlichen, angekündigten Instandhaltungsmaßnahmen werden weiterhin durch die entsprechende Abteilung durchgeführt, es entfallen aber die kurzfristigen Aktionen.
Gewisse Voraussetzungen müssen Sie für die Einführung einer autonomen Instandhaltung beachten
1
Die Arbeiter an der Maschine brauchen ausreichende Schulung über die Funktionen und auch Kompetenz zur Fehlererkennung
2
Es muss klar geregelt werden, wer welche Aufgaben in welchem Störungsfall übernimmt und wann tatsächlich die Instandhaltung zuständig ist.
3
Ein einwandfreier Zustand der Maschinen muss zu Beginn gewährleistet werden, dieser soll dann aufrechterhalten werden.
Eine Umstellung ist nicht von heute auf morgen möglich. Vielmehr sollte sie schrittweise erfolgen.
In wenigen Schritten zur autonomen Instandhaltung
