Smart Simplicity: 6 Regeln für weniger Komplexität im Business

Internet, Digitalisierung, Automation und viele weitere Neuerungen und Technologien proklamieren, das Arbeiten simpler zu gestalten und uns Tätigkeiten abzunehmen. Warum ist aber die Produktivität der Unternehmen und die Mitarbeiterzufriedenheit in den letzten Jahren nicht gestiegen – sondern manchmal sogar gefallen? Yves Morieux geht dieser Frage nach und hat sechs einfache Regeln, welche die Komplexität im Business reduzieren.
Produktivität und Zufriedenheit im Business
Zwei Fragen beschäftigen Yves Morieux, Senior Partner und Geschäftsführer der Boston Consulting Group (BCG), seit Jahren:
Warum ist die Produktivität der Unternehmen enttäuschend und warum sind Mitarbeiter so unzufrieden?
Und das obwohl neue Technologien das Arbeiten effizienter gestalten und das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten und Wissen so hoch ist wie noch nie.
Das Problem ist das Management?
Gibt es etwa ein Henne und Ei Problem? Weil Mitarbeiter unzufrieden sind, sind sie auch unproduktiver und vice versa? Nein! Das Problem geht laut BCG auf die zwei Säulen des Managements zurück:
Hard Skills: Struktur, Prozesse, Systeme, Matrizen
Soft Skills: Gefühle, zwischenmenschliche Beziehungen, Charakterzüge
Diese Säulen sind obsolet und machen Geschäftsvorgänge komplex und langsam. Stattdessen sollten Unternehmen auf Kooperation und Zusammenarbeit setzen. Daher schlägt Yves Morieux sechs einfache Regeln vor, um Komplexität zu reduzieren und Zusammenarbeit zu fördern.
Smart Simplicity: 6 Regeln, die Sie beachten sollten
1
Verstehen, was Mitarbeiter wirklich tun
Analysieren Sie, was Ihre Mitarbeiter wirklich machen und warum sie das tun. Die Lösung können Sie nicht in den Stellenbeschreibungen finden. Stattdessen müssen Sie beobachten und auch mit Ihren Mitarbeitern sprechen. Dieses Wissen können Sie nutzen, um mit Hilfe der weiteren Regeln die Zusammenarbeit zu fördern.
2
Stärken Sie die Integration
Identifizieren Sie die Rollen im Unternehmen, deren Erfolg von der Förderung der Zusammenarbeit abhängt. Unterstützen Sie anschließend diese Rollen – die BCG als Integratoren bezeichnet – mit den Ressourcen, die sie für ihren Erfolg benötigen.
3
Erhöhen Sie die Macht der Mitarbeiter
Finden Sie Wege, die den Mitarbeitern mehr Macht geben, ohne anderen die Verantwortung wegzunehmen. Dieses Mehr an Macht steigert die Bereitschaft zu mehr Eigeninitiative und fördert das Verantwortungsbewusstsein. Schaffen Sie dabei aber keine „Machtinseln“.
4
Steigern Sie die Reziprozität
Machen Sie den Erfolg der einzelnen Mitarbeiter abhängig von dem Erfolg anderer Mitarbeiter.
5
Erweitern Sie den „Schatten der Zukunft“
Erstellen Sie direkte Feedbackschleifen, die Ihren Mitarbeitern die Folgen ihres Handelns klarmachen. Denn je länger es dauert, bis die Folgen einer Entscheidung deutlich werden, desto schwieriger ist es, einen Mitarbeiter zum verantwortungsvollen Umgang zu bewegen. Dies ist der sogenannte „Schatten der Zukunft“. Dieser Schatten wird laut den BCG-Analysten oft unterschätzt.
6
Belohnen Sie diejenigen, die kooperieren.
Bieten Sie den denjenigen, die zusammenarbeiten, größere Chancen, Anerkennung oder finanzielle Belohnungen und „bestrafen“ Sie diejenigen, die dies nicht tun.
Mehr Produktivität im Business
Yves Morieux und die BCG haben damit ein Modell entwickelt, was Ähnlichkeiten zum agilen Arbeiten und auch zum Lean Management aufweist. Ziel dabei ist es, die Unternehmensproduktivität freizusetzen, indem ein Arbeitsumfeld geschaffen wird, in welchem die Mitarbeiter ihre Kreativität entweder selbstständig oder durch Zusammenarbeit in die Praxis umsetzen können.