2 Unternehmen, 1 Strategie: Omnichannel als Schlüssel zum Erfolg

Letzte Woche haben wir bereits geklärt, was einen Omnichannel ausmacht und gezeigt, warum diese Strategie die Zukunft des Kundenservice darstellt. Heute wollen wir uns zwei unterschiedliche Unternehmen als Best Practices anschauen. Das Fahrradgeschäft Rose Bikes und Media-Saturn haben unterschiedliche Zielgruppen und doch eine gemeinsame Strategie: Omnichannel.
Rose Bikes: Kundenbedürfnisse sind Priorität Nr. 1
Wie der Einzelhandel in einer digitalisierten Welt funktioniert, thematisierte Thorsten Heckrath-Rose auf der Trendkonferenz Disrupt 2016. Gegründet wurde sein Fahrradgeschäft Rose Bikes bereits 1907. Doch heute ist es ein perfektes Beispiel dafür, wie eine Omnichannel-Strategie funktionieren kann. Das Geschäftsmodell wurde in Bocholt komplett neu gedacht und die Kundenbedürfnisse stehen dabei immer im Vordergrund.
Auf 400.000 Quadratmetern gibt es über 20.000 Artikel rund um das Fahrrad. Doch nicht nur das, es gibt auch zahlreiche Technologien, die den Fahrradkauf oder Ihr Einkaufserlebnis perfekt gestalten. So kann man sich beispielsweise den Fuß und die Sitzknochen vermessen lassen, damit perfekt passende Schuhe und Sättel erworben werden können.
Digitalisierung ist teuer aber lohnenswert!
Natürlich dürfen auch Social Media- und Content-Strategien im Hause Rose nicht fehlen. Auch die Bestellung, der Kauf und die Abholung sind auf mehreren Ebenen möglich. Doch das Wichtige ist, dass das Unternehmen bei seinem jetzigen Erfolg nicht stehen bleibt. Es setzt auf weitere Innovationen wie beispielsweise auf die Entwicklung eines Chat(bots), der die Fragen der Kunden auf der Webseite beantworten kann.
Das Fazit von Thorsten Heckrath-Rose ist, dass Digitalisierung kostenintensiv aber lohnenswert ist, da Kunden damit langfristiger gebunden werden können. Sein Tipp ist, Dinge einfach auszuprobieren, da nur das einen weiterbringe. Er möchte außerdem nicht lediglich auf Online-Shops setzen, denn gerade die perfekte Kombination von Online- und Offline-Shop mache den Reiz von Rose Bikes aus.

20.000 Artikel rund um das Fahrrad

Konfiguration mit Hilfe eines Tablets

Fußvermessung für perfekt sitzende Schuhe
Media-Saturn: Mit Virtual Reality und digitalen Preisschildern zum Erfolg
Ein weiteres Beispiel für den digital werdenden Einzelhandel hat Martin Wild von der Media-Saturn Holding GmbH vorgestellt. Zunächst war Media-Saturn selbst ein Disruptor. Durch Amazon habe sich das Geschäftsfeld des Elektronikhändlers jedoch stark verändert. Zunächst wollte man weder das Internet noch Amazon ernst nehmen, erzählte Martin Wild humorvoll und gab ein Zitat einer Führungskraft wider: „Vielleicht geht das Internet ja vorbei.“ Man wollte sich mit den 70 Prozent begnügen, da anfangs der E-Commerce lediglich 20 bis 30 Prozent des Verkaufs ausmachte. Als jedoch feststand, dass das Internet bleiben würde und immer mehr Leute online einkauften, beschloss Media-Saturn sich zu transformieren. 2011 führten sie deswegen einen Online-Shop ein. Auch Click und Collect gehört heute zu den Services von Media-Saturn. Zudem arbeiten Sie an einem Lieferroboter, der autonom Waren verschicken soll.
Rückblick E-Commerce Executive Circle
So könnten die Shops der Zukunft aussehen
Thorsten Heckrath-Rose und Martin Wild waren sich auf der Trendkonferenz einig, dass Multichannel nicht aussreicht, eine Omnichannel-Strategie stelle die Zukunft des Einzelhandels dar. Nur Online- oder Offline-Geschäfte sind mittlerweile nicht mehr ausreichend, da eine Kooperation viel mehr Vorteile bereithält. Daher investiert Media-Saturn auch in die Digitalisierung ihrer Geschäftsräume. So werde es bald nur noch digitale Preisschilder geben, die sich an die Marktsituation anpassen. Auch sogenannte Smart Shelfs sind geplant, bei denen die Kunden die Produktinformationen digital auf dem Smartphone erhalten können.
Außerdem investiert das Unternehmen aus Ingolstadt in Virtual Reality und Robotics. So könne man Küchen bereits mithilfe von Virtual Reality planen und sich von einem Roboter innerhalb des Ladens beraten und führen lassen. Martin Wild sagt außerdem voraus, dass Roboter unsere Welt in Zukunft stark verändern werden, da die ersten Modelle bis zum Ende des Jahres bereits für unter 500 Euro erworben werden können.