Moderne Arbeitswelten bei Microsoft, Apple und Facebook

Letzte Woche haben wir uns bereits der Zukunft der Arbeit gewidmet. Heute wollen wir einen Blick auf die Internetgiganten werfen, die zum größten Teil die Entwicklungen der modernen Büroimmobilien vorangebracht haben. Wie arbeiten Microsoft, Facebook und Apple? Sind die Arbeitsplätze dort so innovativ wie ihre Produkte?
Microsofts Deutschland-Zentrale in München-Schwabing
Mehr Innovationen durch Vertrauen
Im Vordergrund der neuen Deutschland-Zentrale stehen Transparenz und Offenheit. Das wird sofort ersichtlich, wenn man das moderne Bürogebäude von Microsoft betritt. Angefangen bei den großen Glasfronten über die Find-me-App, mit der Mitarbeiter gefunden werden können, bis hin zu offenen Meeting-Räumen. Denn feste Arbeitsplätze gibt es bei dem Internetgiganten nicht mehr, genauso wenig wie feste Arbeitszeiten oder gar -orte. Niemand muss mehr vor Ort in München-Schwabing seine Tätigkeit ausführen. Vielmehr kann jeder Mitarbeiter täglich entscheiden, welche Tätigkeit er oder sie an welchem Ort und in welchem Raum ausführen möchte. Vertrauensarbeitszeit und Vertrauensarbeitsort sind hier die Stichworte.
Ein neuer Boeing 747 Parkplatz?
Zum Arbeiten stehen vier verschiedene Bereiche zur Auswahl: In den sogenannten Think Spaces können Mitarbeiter konzentriert und für sich arbeiten. Auf den Share & Discuss-Plätzen sind lockere und bequeme Diskussionen möglich. Intensive Besprechungen führt man bei Microsoft hingegen in den Converse Spaces. Zudem gibt es Teeküchen mit Lounge-Bereichen, die Social Hubs genannt werden. Und nicht zu vergessen die elf Dachterrassen, die aneinandergelegt mit 1.759 Quadratmetern eine so große Fläche aufweisen, dass eine Boeing 747 dort parken könnte.
Individualität zum Vorteil nutzen
Dass das Konzept von Microsoft so gut auf die modernen Arbeitswelten abgestimmt ist, ist nicht überraschend. Das Konzept wurde mit Hilfe des Fraunhofer-Instituts erarbeitet, das seit längerer Zeit in diesem Bereich forscht. Ziel dieser ganzen Offenheit ist es, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter sowie deren Talente in Einklang zu bringen. Dieses Prinzip erzeugt eine Flexibilität, die verschiedene Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenbringt, sodass Synergien entstehen können. Denn nur mit einem so offenen Konzept kommen Mitarbeiter zusammen, die unter anderen Umständen gar nicht aufeinandergetroffen wären.
Das Waldparadies in Menlo Park: Facebooks neuer West Campus
Während Microsoft auf verschiedene Arten von Arbeitsplätzen setzt, hat Facebook einen anderen Weg gewählt, um der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Aber viel Fläche haben beide moderne Büroimmobilien gemeinsam!
Bürohochhäuser waren gestern
Das wohl größte Großraumbüro der Welt hat Marc Zuckerberg zusammen mit Stararchitekt Frank Gehry entwickelt. Die moderne Büroimmobilie besteht aus einem einzigen Raum, der sich über vier Hektar Grundfläche erstreckt. Hier arbeiten und entwickeln 10.000 Mitarbeiter ihre Innovationen. Auf dem gesamten Grundstück wurden über 400 Bäume gepflanzt. Auch das Dach wurde begrünt: Dort entstand ein dreieinhalb Hektar großer Park.
Eine Reise in die Zukunft mit dem Apple Campus Raumschiff
Wie die Gestaltung der Büroräume im neuen Apple Campus aussehen wird, ist noch nicht hundertprozentig geklärt. Dennoch wollen wir es uns nicht nehmen lassen, diese innovative Büroimmobilie, die das Unternehmen selbst als Spaceship bezeichnet, einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Es wird gigantisch – im wahrsten Sinne des Wortes
Hochhäuser scheinen nicht in das digitale Konzept der Internetgiganten zu passen. Denn während Konzerne früher hierarchisch strukturiert waren, ist Arbeit in der digitalen Welt meist anders strukturiert: Teamarbeit, Netzwerke und flache Hierarchien sollen Innovationen herbeiführen und verlangen eine andere Struktur der Arbeitsräume.
So setzt auch Apple auf Fläche statt auf Höhe, Begrünung sowie einen Stararchitekten. Das neue Headquarter wurde von Lord Norman Foster entworfen, der unter anderem für das Londoner Wembley-Stadion und die Neugestaltung des Berliner Reichstags verantwortlich war. Entstanden ist ein gigantischer Ring, auf einer Grundstücksfläche von 712.000 Quadratmetern. Das vierstöckige Gebäude selbst soll 260.000 Quadratmeter aufweisen und somit größer als das Pentagon (135.000 Quadratmeter) oder der Pariser Louvre (210.000 Quadratmeter Grundfläche) sein.
Das moderne Büro ist umweltbewusst
80 Prozent des gesamten Campus soll begrünt werden. Innerhalb und um den Ring herum werden dabei Pflanzen zum Einsatz kommen, die dürrebeständig sind und nicht viel gegossen werden müssen. Außerdem soll das Apple Raumschiff zu hundert Prozent durch erneuerbare Energien versorgt werden.
Im untersten Stockwerk befindet sich ein versunkenes Auditorium, das Platz bietet für bis zu 1.000 Personen. Hier sollen in Zukunft die neuen Apple-Produkte vorgestellt werden. Und wer weiß, vielleicht erfolgt hier bald die Einführung des neuen Apple Cars?!
Sie interessieren sich nicht für Hamburg? Na dann könnten eventuell Frankfurt, Köln, Düsseldorf oder Berlin für Sie relevant sein? Auch dort werden wir über die Büroimmobilien der Zukunft diskutieren!