Moderne Arbeitswelten in historischen Gebäuden? Beispiel Arne-Jacobsen-Haus in Hamburg

Geschichte trifft auf Moderne: Das Arne-Jacobsen-Haus gilt als eine herausragende architektonische Leistung des Architekten und Designers Arne Jacobsen. Doch kann ein Gebäude, das 1969 fertig gestellt wurde, heute noch der geänderten Arbeitswelt gerecht werden? Die Matrix-Gruppe will sich dieser Herausforderung annehmen.
Über den Autor:
Schon während seines Studiums der Betriebswirtschaft in Hamburg war Martin E. Schaer unternehmerisch in verschiedenen Start-ups tätig. Nach Beendigung des Studiums begann er seine Karriere bei ITC Hamburg, wo er für die Entwicklung und das Management von Shopping-Centern verantwortlich war. Als Mitglied des Management-Boards verließ er 2003 das Unternehmen und machte sich selbstständig. Seit 2003 ist er geschäftsführender Gesellschafter der MATRIX Immobilien GmbH.
Das Arne-Jacobsen-Haus – ein Gebäude mit Geschichte
„Bei einem Maler oder Bildhauer kann man nicht anfangen, seine Werke zu verändern, aber ein Architekt muss sich alles gefallen lassen, weil er Gebrauchsgegenstände herstellt – das Gebäude ist da, um benutzt zu werden, und die Zeiten ändern sich.“ – Arne Jacobsen
Wie kann man in diesem Sinne eine denkmalgeschützte europäische Architekturikone aus den 1960er Jahren in die Arbeitswelt von morgen transferieren und gleichzeitig ihren besonderen Charakter erhalten? Dieser hochspannenden und komplexen Aufgabe stellen wir uns mit der MATRIX Gruppe in der Hamburger City Nord.
Seit Anfang 2019 sind wir Eigentümer des denkmalgeschützten Arne-Jacobsen-Hauses. Das international bekannte Gebäude beherbergt aktuell die Hamburger Firmenzentrale von Vattenfall mit rund 40.000 qm Büromietfläche. Bis zur Privatisierung waren dort die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) ansäßig. Der Verkauf ging einher mit der Entscheidung des Energiekonzerns, in einen Neubau in der HafenCity zu ziehen. Vattenfall nutzt das Gebäude als Mieter bis zum geplanten Umzug.
Außer der Immobilie ist auch die City Nord für uns überaus reizvoll, die sich in den vergangenen Jahren dank gelungener Neubauten und Nutzungskonzepten zu einem bemerkenswerten Standort mit innovativem Flair entwickelt. Diese Entwicklung erhöht die Attraktivität des Arne-Jacobsen-Hauses für die potenziellen Nachnutzer.
Arne-Jacobsen-Haus
Auch Vattenfall-Gebäude oder Vierscheibenhaus
Entwurf: Arne Jacobsen und Otto Weitling
Grundsteinlegung: 29. Juni 1966
Eröffnung: 15. März 1969
Daten: 13 Stockwerke, 153 Meter lang, 44 Meter hoch
Das Besondere: Das Gebäude besteht aus zwei langen „Scheiben“, leicht versetzt, ergänzt durch zwei weitere, kürzere Schreiben an den Seiten.
Auch die Inneneinrichtung entwarf zu großen Teilen Jacobsen selbst. Zum Beispiel ein Auditorium mit 190 Plätzen oder deckenhohe Glaszylinder, in denen Grünpflanzen wachsen.
Vom Bürohaus zum Campus
Mit höchstem Respekt vor der denkmalgeschützten Außen- und Innenarchitektur und den charakteristischen Design-Elementen soll das 15-stöckige Arne-Jacobsen-Haus ab 2023 umfangreich modernisiert werden. Zusammen mit einem geplanten Neubau auf dem Areal, für den ein internationaler Architektenwettbewerb geplant ist, wird ein modernster Büro-Campus entstehen, der Maßstäbe für die Arbeitswelt von morgen setzt. Unser Ziel ist, das Gesamtensemble als eine der ersten Adressen am Hamburger Büromarkt zu positionieren.
Die Aufteilung der beiden Gebäude wird für eine Multi-Tenant-Nutzung konzipiert, die innovative größere und kleinere Unternehmen zusammenbringt. Essentiell für uns ist auch die Gestaltung der Außenbereiche. Hier werden wir einen neuen öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität, Treffpunkten und Workplaces schaffen, der zum Austausch einlädt.
Moderne Arbeitswelten
‚Neue Arbeitswelten‘ weitergedacht
Diese Projektentwicklung ist für uns die erste große Referenz für unser Konzept der Neuen Arbeitswelten. Wir haben aufgehört, in separaten Lebensraum-Clustern zu denken und vier konvergente Geschäftsfelder bestimmt: Neue Marktplätze, Neue Nachbarschaften, Neue Lieblingsplätze und Neue Arbeitswelten.
Wir sind davon überzeugt, dass sich die Art und Bedeutung von Arbeit im Zuge der Digitalisierung radikal verändert hat und es in den folgenden Jahren noch weiter tun wird. Neue Konzepte wie Co-Working, offene Workstations oder Homeoffice sind die Zukunft. Mit unseren neuen Arbeitswelten bilden sich diese verändernden Gegebenheiten in Form innovativer digitaler und agiler Konzepte ab. Diese beziehen Raumplanung, Ausstattung und Nutzungswirklichkeiten gleichermaßen ein.
Mit dem neuen Campus und der Neuen Arbeitswelt rund um das Arne-Jacobsen-Haus werden wir die City-Nord als Zukunftstreiber und Innovationsstandort weiter voranbringen.