Interview: Markteintritt Iran – auf die richtigen Partner kommt es an!

Unser Referent Ahmad Salahi ist geschäftsführender Gesellschafter der Salahi Consulting GmbH mit Hauptschwerpunkt Iran. Er berät namhafte deutsche Kunden aus Industrie und Einzelhandel, die in den Mittleren Osten expandieren möchten. Ahmad Salahi war neun Jahre bei der Daimler AG tätig, davon verantwortete er vier Jahre als Projektleiter den Wiederaufbau eines Motorenwerks im Iran und vertrat im Aufsichtsrat des iranischen Motorenwerkes die Ziele der Daimler AG. Zuletzt leitete er bei Daimler fünf Jahre den Bereich Standortstrategie.
Ahmad Salahi hat uns im Interview seine Einschätzungen zu den bevorstehenden Änderungen bezüglich des Iran-Embargos gegeben. Er gibt Tipps, was man beim Markteintritt Iran beachten sollte.
Gibt es einen Wirtschaftszweig, der mehr als ein anderer von gelockerten Sanktionen profitieren würde?
Ob es Vorteile für die eine oder andere Branche geben wird, ist schwer zu sagen. Ich sehe vor allem für die Industriezweige Automotive, Einzelhandel, Petrochemie, Bau und Pharma enorme Absatzmöglichkeiten. Hier wird sich in den nächsten Monaten bestimmt Potenzial ergeben.
Gibt es bürokratische Hürden, die Verzögerungen befürchten lassen?
Beim Absatz von Produkten benötigt man je nach Produkt eine lokale Registrierung, die Zeit und Geld kostet. Importzölle sind ebenfalls eine Hürde, über die man sich sorgfältig informieren muss, wenn man im iranischen Markt bestehen möchte.
Welche sind für Sie die größten Risiken im Markteintritt Iran?
Ich sehe vor allem die Gefahr der Enttäuschung aufgrund von Verzögerungen, die sich bei Geschäftsanbahnungen ergeben könnten. Darüber hinaus ist die internationale Konkurrenz zu beachten. Konkurrenz aus China, Südkorea und dem europäischen Ausland (insbesondere Frankreich und Italien) spielt eine große Rolle. Diese Industrienationen sind ernstzunehmende Gegenspieler, über die man sich informieren muss.
Haben Sie Tipps, wie man diese Risiken vermeiden kann?
Wichtig ist es, sich Partner mit Erfahrung zu suchen, auf die man bauen kann. Hier sollte man eine große Sorgfalt walten lassen. Sollte es zu einer Geschäftsbeziehung kommen, so wäre es natürlich ein großer Rückschritt, wenn die Sanktionen wieder verschärft würden.
Was können wir von persischen Unternehmen lernen?
Meine internationale Erfahrung hat gezeigt, dass die Risikobereitschaft der Iraner etwas ist, das die Menschen vor Ort auszeichnet. Im Gegensatz zu deutschen Unternehmen sind die Iraner flexibler und reagieren schnell auf die sich ändernden Gegebenheiten. Gut vorbereitet in den iranischen Markt zu starten, ist daher umso relevanter.
Konferenz Marktchancen Iran: Ahmad Salahi gab Auskunft!
Bei der Konferenz Marktchancen Iran am 12. und 13. November 2015 in Frankfurt/M. hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Ahmad Salahi persönlich kennen zu lernen und von seinen Erfahrungen mit dem Markteintritt Iran zu profitieren.