Lästern im Büro – Schädlich oder befreiend für die Seele?

Wohl jeder von uns tut es, die wenigsten würden es jedoch öffentlich zugeben: Lästern im Büro. Ein Blick nach rechts und links in der Kaffeeküche und schon geht es los. Dann wird darüber geflüstert, was die Kollegin wieder anhat, wer seine Aufgaben immer nur delegiert und seine Mittagspause überzieht. Da ist doch nichts dabei – oder? Lästern kann die Verbundenheit unter Kollegen stärken, aber es kann im schlimmsten Fall auch zu Ihrer Kündigung führen. Wir verraten Ihnen heute, welche Konsequenzen das Lästern im Büro haben kann und was gut für Sie und Ihre Kollegen ist.
Lästern gehört zur menschlichen Natur?
Wenn uns etwas aufregt, dann ist es ganz natürlich, dass wir kurz den Frust rauslassen müssen, um wieder runter zu kommen. Während einige dazu eine sportliche Betätigung bevorzugen, regen sich andere verbal bei Kollegen oder Partnern über die Situation auf.
Außerdem sind Menschen von Natur aus neugierig und möchten immer bestens informiert sein. Das führt dazu, dass Angestellte bis zu 65 Stunden im Jahr damit verbringen, Tratsch auszutauschen.
Stille Post im Büro: Das Hörensagen vom Hörensagen
Ist doch nichts dabei, denken Sie sich jetzt? Falsch! Denn es gibt große Unterschiede beim Thema Tratschen und Lästern im Büro. Das bloße Austauschen von Informationen und das Brainstormen darüber, warum die Kollegen in letzter Zeit so unmotiviert sind oder ihre Pause überziehen, ist an sich nicht schädigend. Doch oft entpuppt sich das Tratschen im Büro als Mundpropaganda mit Stille Post Prinzip. Meist ungewollt werden nicht richtig verstandene Tatsachen an die Kollegen weitergegeben, die wiederum die Geschichte weiter ausschmücken, sodass am Ende aus „Ich glaube, die Kollegin hat Magenprobleme“ plötzlich auch mal „Die Kollegin ist schwanger und wird uns bald verlassen“ werden kann.
Rufmord im Office: Das Lästern als Straftat
Wenn Sie diese Kollegin sind, über die alle reden, fühlt sich das natürlich nicht sehr gut an. Noch schlimmer ist es aber, wenn das Tratschen nicht unabsichtlich, sondern mit voller Absicht geschieht. Bestimmt kennen auch Sie diese Kollegen, die gerne falsche Tatsachen verbreiten, um ihre eigene Position zu stärken.
Was viele nur im Bereich der Schule sehen, ist leider auch im Office Gang und Gäbe: Mobbing. Und dieses fängt meist mit Lästern an. Es gibt hierbei keine scharfe Abgrenzung oder Definition. Doch dagegen können Sie etwas tun: Das Verbreiten falscher Informationen wird als Rufmord bezeichnet und im extremen Fall wird es zudem als Straftat im juristischen Sinne verstanden!
Wann kann das Lästern zur Kündigung führen
Vor allem das Lästern über Vorgesetzte oder den Arbeitgeber kann arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn in der Öffentlichkeit – also überall da, wo jeder Sie sehen und hören kann – schlecht über den Chef oder den Arbeitsplatz geredet wird, handelt es sich um eine Pflichtverletzung gegenüber dem Arbeitgeber und kann daher zu einer Abmahnung führen. Wenn Sie dabei sogar beleidigend werden, kann sogar eine Kündigung ausgesprochen werden.
Wenn Sie sich jedoch vertraulich unter vier Augen über Ihren Frust austauschen wollen und sich einfach nur einmal Luft verschaffen möchten, brauchen Sie keine Angst zu haben. Hier kann der Arbeitgeber rechtlich nicht vorgehen.
6 Tipps gegen das Lästern im Büro
Doch was tun, wenn Sie das Opfer von Lästereien sind?
Liebe Marina, toll zusammengefasst. Wir handhaben es so bei uns, dass wir Lästern lassen und stattdessen ein Wochen-Meeting machen und Probleme direkt ansprechen. Wie du schön geschrieben hast „Das Gespräch suchen“ ist hier die goldene Regel.
LG
Marcel