Immobilienwirtschaft Leipzig: Aktuelle Zahlen und Fakten

Unsere Immobilienforen erhalten neuen Zuwachs: Mit dem Immobilienforum Leipzig sind wir nun in neun Städten vertreten und informieren Sie über die neusten Zahlen und Fakten sowie Stadtentwicklungs-Projekte. Im Vorfeld der Konferenz haben wir mit Annika Steiner darüber gesprochen, wie sich Leipzig im Vergleich zu anderen Metropolen positioniert und wie sich die Preise für Wohnen und Arbeiten entwickeln werden.
Annika Steiner ist als Head of Research bei Wüest Partner Deutschland tätig. Seit 2011 ist sie im Berliner Büro von Wüest Partner im Bereich Research und Bewertung beschäftigt. Davor arbeitete Sie bei der BBT GmbH als Consultant im Bereich Real Estate Consulting & Research. Sie studierte Diplom-Geographie an der Humboldt Universität zu Berlin und ist Teil der gif-Kompetenzgruppe „Immobilienmarkt-Research“.
Rasante Entwicklung in Leipzig
Der Leipziger Immobilienmarkt kann auf eine rasante Entwicklung zurückblicken und die Zukunftserwartungen sind ebenfalls deutlich positiv.
Die Bevölkerung ist innerhalb der letzten fünf Jahre um knapp 10 Prozent gewachsen und auch die Prognose sieht positiv aus. Der Wohnungsleerstand ist auf 4,7 Prozent gesunken, die Wohnungsmieten sind um knapp 30 Prozent gestiegen. Jedoch ist das Niveau der durchschnittlichen Wohnungsmieten (Angebote Bestand) mit 6,70 Euro pro Quadratmeter immer noch vergleichsweise niedrig. Wohnungsneubau findet daher nicht in ausreichendem Maße statt. Daraus lässt sich schließen, dass auch in den kommenden Jahren die Bestandsmieten weiter steigen werden. Die Wohnbelastungsquote in der Gesamtstadt lag im ersten Halbjahr 2018 noch bei 23 Prozent und lässt ein weiteres Mietwachstum zu.
Mehr Beschäftigte als im Bundesdurchschnitt in Leipzig
Der Büroflächenmarkt hat sich ebenfalls sehr positiv entwickelt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist kontinuierlich gestiegen, der Anteil der Bürobeschäftigen liegt bei circa 43 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt. Für die nächsten vier Jahre wird ein weiterer Zuwachs von 4,4 Prozent bei den Büroarbeitskräften erwartet. Das bedeutet einen zusätzlichen Flächenbedarf von jährlich 31.600 Quadratmetern. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Büroflächenleerstand wider. Laut Marktteilnehmern liegt der Leerstand in Leipzig mittlerweile unter 10 Prozent und dabei handelt es sich überwiegend um veraltete Büroflächen. Die Bautätigkeit nimmt in diesem Bereich erst langsam zu, so dass weiter steigende Mieten und Preise auch hier erwartet werden können.
Potenzial der Logistikimmobilien stärker nutzen
Die Logistikbranche wird auch zukünftig eine große Bedeutung haben und Leipzig kann mit seiner sehr verkehrsgünstigen Lage punkten. Es gilt, weitere Fläche für die gleichbleibend hohe Nachfrage nach Logistikimmobilien am Standort zu aktivieren, um das Potenzial am Markt voll auszuschöpfen. Der Druck von der Nachfrageseite ist unvermindert hoch, die Spitzenmieten werden voraussichtlich auch in diesem Segment weiter steigen.