Flüchtlingspolitik: Deutsche Wirtschaft unterstützt Kurs der Regierung

Die wirtschaftliche Lage sei gut, aber das dürfe nicht über die Risiken der aktuellen Lage hinwegtäuschen. So heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Verbände zum Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft 2016. Die hohe Zahl an Flüchtlingen berge Herausforderungen für unsere Volkswirtschaft, die wir nicht ignorieren dürfen. Deshalb sei es jetzt an der Zeit, Maßnahmen zur Vorsorge für die Zukunft zu treffen. Zu diesen gehöre unter anderem die Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft. Und die gehe auch und vor allem über eine erfolgreiche Integration in das Arbeitsleben.
Sprachkenntnisse, Arbeitsrecht, Qualifikation: Hindernisse bei der wirtschaftlichen Integration
Einen inhaltlichen Fokus legten die Wirtschaftsverbände in ihrer Erklärung auf die Hindernisse bei der Einstellung von Flüchtlingen. Besonders der Umgang mit fehlenden Sprachkenntnissen oder unpassenden Qualifikationen werden dort hervorgehoben. Aber auch gesetzliche Hürden beim Zugang zum Arbeitsmarkt müssten abgebaut werden. Zudem könne Deutschland den Flüchtlingsstrom nicht alleine bewältigen und man unterstütze den Kurs der Kanzlerin, sich für eine europaweite Lösung und Solidarität innerhalb der EU einzusetzen. Zur Beantwortung dieser Probleme sei auch die Politik gefragt.
Die Vertreter der Wirtschaft geben sich aber optimistisch:
Und die Kanzlerin verspricht, entsprechend zu agieren. Sie wolle die Einstellung von Flüchtlingen erleichtern, mehr Flexibilität schaffen und die Rahmenbedingungen verbessern.
Hier der Bericht aus der Tagesschau:
Potenziale von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt – Das ifo-Institut fragte die Wirtschaft
In einer Umfrage des ifo-Instituts aus dem Oktober 2015 wurden über 3.000 Unternehmen aus Handel, Bau und Verarbeitendem Gewerbe zu ihrer Einschätzung befragt. Wo sind die großen Potenziale, wo sind die Hürden beim Einstellen von Flüchtlingen? Die Ergebnisse decken sich mit den Aussagen der Arbeitgeberverbände.
Zu den Fachkräftepotenzialen sehen die Unternehmen vor allem Chancen im Bereich der betrieblichen Ausbildung. Immerhin 37 Prozent sehen dort Chancen. Aber auch bei der Beschäftigung als Facharbeiter sagten immerhin ein Fünftel der Unternehmen, dass sie hohes Potenzial sehen.

Bezüglich der Hürden beim Arbeitsmarktzugang werden dieselben Probleme angesprochen, die auch in der Erklärung zum Münchener Spitzengespräch genannt werden. So sagt eine große Mehrheit, die Sprachkenntnisse und das Qualifikationsniveau seien eine Herausforderung. Und auch das Arbeitsrecht spielt bei über der Hälfte der Befragten eine Rolle. Der Mindestlohn hingegen wird als eher unproblematisch eingestuft.

Hans Peter Wollseifer, Präsident des ZDH, betont in diesem Zusammenhang, das deutsche Handwerk sei bereits jetzt aktiv, um einen Beitrag zur erfolgreichen Integration von Flüchtlingen zu leisten.
Der ZDH wird auch bei uns auf dem Zukunftsgipfel Integration sprechen. Wenn Sie sich dafür interessieren, wie Unternehmen in der Praxis erfolgreich Flüchtlinge ausbilden, bekommen Sie dort Erfahrungen und Tipps aus der Praxis. Vertreter ausbildender Unternehmen, zivilgesellschaftlicher Akteure sowie aus der Verwaltung sprechen dort über die Herausforderungen, die sie meisterten, die wichtigsten rechtlichen und bürokratischen Rahmenbedingungen sowie die Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten, die man erhalten kann.