Fließfertigung in der U-Zelle – Nutzen Sie das Einsparpotenzial!

Bei vielen Unternehmen ist der Druck groß, ständig auf die sich ändernden Kundenwünsche und die Nachfrageschwankungen zu reagieren: Die hohe Variantenvielfalt und der schwankende Kundentakt stellen große Anforderungen an die Abläufe. Flexibilität und Verfügbarkeit sind enorm wichtig, gerade wenn man Produkte mit vielen Ausstattungsvarianten fertigt, z. B. in der Automobilproduktion. Wer von uns hat nicht schon über lange Lieferzeiten geschimpft?
Bei SMT Maschinen und Vertrieb in Wertheim setzt man seit einigen Monaten auf die Umstellung auf Fließfertigung. Man hat den Handlungsbedarf erkannt und die Fabrik ganz nach den Lean-Prinzipien umgestaltet. Dadurch wurden tolle Erfolge erzielt, so berichtet der Geschäftsführer Christian Ulzhöfer im Interview mit All-Electronics von einem Abbau der Logistikwege um 75 %.
Und auch bei Europas größtem Lötanlagenhersteller Kurtz-Ersa hat man auf neue Anforderungen erfolgreich reagiert und die Fertigungsdauer nach eigenen Angaben um 50 % verringert.
Die Besonderheiten der Fließfertigung, insbesondere in der U-Zelle
Experten sagen, dass sich die manuelle und automatisierte Fertigung in U-Zellen wirtschaftlich optimal ergänzen. Bei der traditionellen Losfertigung wandert das Auftragsstück von Maschine zu Maschine, wodurch der ganze Prozess relativ unflexibel ist. Bei der Fließfertigung (auch One-Piece-Flow) mit U-Zellen laufen die Teile dagegen von Maschine zu Maschine und der Mitarbeiter begleitet das Werkstück über den gesamten Fertigungsprozess. Im Prinzip ist der Name „U-Zelle“ also dem Aufbau der Produktionslinie geschuldet. Lauf- und Transportwege sind demnach viel kürzer, als bei herkömmlichen Verfahren, auch Rüst- und Durchlaufzeiten sind geringer.
Wartezeiten reduzieren sich, weil sich das Produktionsvolumen ständig an den Kundentakt anpassen kann. Es werden weniger parallele Fertigungsstationen benötigt, das macht den Produktionsaufwand günstiger und übersichtlicher. Eine weitere Folge sind geringere Umlaufbestände. Im optimalen Fall halten sich die Arbeiter stets im Inneren der U-Zelle auf, während das Material von extern angereicht wird.
Die Produktionsvariante mit U-Zellen ist also eine Basis für die Reduktion von Verschwendung. Material- und Logistiktätigkeiten werden völlig vom Fertigungsablauf losgelöst, Mitarbeiter sind besser ausgelastet und damit bietet sich ein hohes Einsparpotenzial.