Erfolgreiche Produktstrategie – und wie Sie diese in die Praxis umsetzen

Der Weg zu einer erfolgreichen Produktstrategie ist nicht immer leicht – und erst recht nicht deren Umsetzung in die Praxis. Wie neue, innovative Produkte entstehen, welche Grundlagen für den internationalen Erfolg wichtig sind und wie Unternehmen aktuelle Herausforderungen meistern können, verrät Experte Michael Pult in diesem exklusiven Interview.
Michael Pult ist seit 2003 Leiter Marketing & Communications der Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG in Forchtenberg. Hier ist er verantwortlich für den kompletten internationalen Auftritt des Unternehmens sowohl strategisch als auch operativ. Er hat den gesamten Marketing-Mix des Unternehmens entwickelt, geplant und eingeführt. Dabei bilden die Bereiche Corporate Identity, Corporate Design, Public Relations, Werbung, Veranstaltungen, Online Marketing, Markenpolitik, Neukundenakquise, New Business Development sowie der Aufbau strategischer Partnerschaften den Kern seiner derzeitigen Arbeit.
Zuvor arbeitete er im Verkaufsinnendienst der Firma ebm-papst, bevor er im Jahre 2000 als Marketingreferent zur Arnold Umformtechnik wechselte.
Die Chance zur Innovation ergreifen
Herr Pult, wir nutzen jeden Tag viele Produkte. Doch wie entstehen diese Produkte und wie werden sie weiterentwickelt?
Meiner Meinung nach gilt hier der Grundsatz: „Markt macht Möglichkeit“. Wenn es ein Marktbedürfnis gibt, wird es immer Möglichkeiten und Entwicklungen geben, diesen Bedarf durch geeignete Produkte und Leistungen zu befriedigen. Daher ist es als innovatives Unternehmen immer wichtig, die Augen aufzuhalten und den Finger auf dem Puls der Marktentwicklung zu haben. Nur so können rechtzeitig Trends erkannt und in geeignete Produkte und Leistungen transferiert werden.
Die Wohlfühlzone verlassen
Welche Grundlagen sind für einen internationalen Erfolg wichtig?
Ich denke dass es besonders wichtig ist, sich auf die so genannten „Cultural Differences“ einzustellen. Hier gilt es schon mal, auch die eigene Wohlfühlzone zu verlassen. Die Übersetzung der eigenen Produktunterlagen und Beschreibungen reichen als Basis für internationalen Erfolg bei weitem nicht aus. Vielmehr gilt es, sich auf Marktgegebenheiten und vor allem unterschiedlich kulturelle Herausforderungen einzustellen. Da ist Sprache nur der Anfang.
Die Projekte ganzheitlich betrachten
Welche Herausforderungen im Produktmanagement beschäftigen Sie momentan und wie werden neue Projekte in Ihrem Unternehmen angegangen?
Die Herausforderungen, gerade im internationalen Markt der Verbindungstechnik, sind sehr vielfältig. Von der Produktseite sind Elektromobilität, Leichtbau und autonomes Fahren wahrscheinlich mit die größten Herausforderungen, die es zu bestehen gilt. Bei der Vermarktung der Produkte tritt das Thema Rechtssicherheit, damit meine ich Urheberrecht, Marken- und Patentschutz, gerade in internationalen Märkten immer mehr in unser Betrachtungsfeld.
Bei der Realisierung von Neuprojekten im Produktmanagement legen wir viel Wert auf die ganzheitliche Betrachtung der Projekte. Das heißt, wir versuchen mit Tools wie 5-Forces und Pestel möglichst rechtzeitig Einflussfaktoren zu ermitteln, die unser Projekt von außen beeinflussen können – positiv wie negativ. Dazu kommt dann natürlich die interne Betrachtung. Welche Möglichkeiten haben wir, das Projekt zu realisieren und wo könnten Engpässe und Hindernisse entstehen?