Die drei Säulen des deutschen Banksystems

In Deutschland liegt ein Universalbankensystem vor, das sich in drei Säulen aufgliedert. Während Privatbanken auf Gewinnmaximierung ausgelegt sind, sind öffentlich-rechtliche Banken und Genossenschaftsbanken der Gemeinnützigkeit verpflichtet. Wir zeigen, was die drei Säulen des Bankensystems außerdem unterscheidet.
Was sind Universalbanken?
Wenn Kreditinstitute mehrere Bankleistungen von Kreditgeschäften bis zum Investmentgeschäft anbieten, dann handelt es sich um eine sogenannte Universalbank. 95 Prozent der fast 2.000 deutschen Banken sind dieser Kategorie zuzuordnen. Somit lässt sich Deutschland klar als Universalbanksystem bezeichnen.
Neben den Universalbanken gibt es auch sogenannte Spezialbanken, die sich auf ein bestimmtes Geschäftssegment wie Bausparen, Bürgschaften oder Hypotheken spezialisiert haben.
Gemeinhin wird die Universalbank wie bereits geschrieben in drei Gruppen eingeteilt: Privatbanken, öffentlich-rechtliche Banken und Genossenschaftsbanken.

Privatbanken
Die einfache Definition von Privatbanken lautet: Alle im privaten Besitz befindlichen Institute. Genauer versteht man darunter Großbanken wie die Deutsche Bank und die Commerzbank sowie die Zweigstellen ausländischer Banken und sonstige Kreditbanken. Diese Universalbank ist auf Gewinnmaximierung ausgelegt, sodass das erwerbswirtschaftliche Prinzip höchste Priorität hat.
Öffentlich-rechtliche Banken
Sparkassen und Landesbanken zählen zu den öffentlich-rechtlichen Banken, da diese in Händen von öffentlich-rechtlichen Trägern – also Gemeinden, Kreisen oder Ländern – liegen. Sparkassen sind daher meist nur regional tätig und auf das jeweilige Geschäftsgebiet begrenzt. Anders als bei den privaten Banken steht nicht die Gewinnmaximierung, sondern das Sparen und die Vermögensbildung sowie die Kreditversorgung im Vordergrund.
Genossenschaftsbanken
Auch die Genossenschaftsbanken sind nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt. Dazu gehören unter anderem die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Spar- und Darlehenskassen sowie die PSD Banken. Die Kunden der Genossenschaftsbanken haben in der Regel Anteile der Bank erworben. Durch diese Mitgliedschaft werden die Bankkunden gleichzeitig zu Anteilseignern. Wie auch die Sparkassen sind die Genossenschaftsbanken regional ausgerichtet.
Alle drei Arten der Universalbank erfüllen folgende Aufgaben:
Kundenberatung
zu Finanzfragen
Annahme und Verwahrung
von Spareinlagen
Vergabe
von Krediten
Übernahme von
Garantien und Bürgschaften
Realisierung des
bargeldlosen
Zahlungsverkehrs
Verwahrung, -waltung,
An- & Verkauf von Vermögenswerten