Design Thinking: Innovative Ideen entstehen (nicht) nur im Wohnwagen

Sie suchen nach Ansätzen für mehr Innovation, Agilität und Anpassungsfähigkeit? In dem dynamischen Marktumfeld und ständigen Wettbewerb der heutigen Zeit ist das nur zu verständlich. Denn Komplexität und Veränderungen bestimmen den Alltag von Unternehmen.
Haben Sie es schon einmal mit Design Thinking probiert? Wir stellen Ihnen diesen Ansatz heute genauer vor. Erfahren Sie, was der Wohnwagen damit zu tun hat, und wie Sie dank Design Thinking mit System zu neuen Ideen kommen, die Ihnen echte Wettbewerbsvorteile bringen werden.
Design Thinking – was dahinter steckt
Hinter Design Thinking verbirgt sich eine Art Methode, die dabei helfen soll, Lösungen für komplexe Problemstellungen zu entwickeln. Der Fokus dieser Methode liegt dabei zu jeder Zeit und in jedem einzelnen Schritt auf dem späteren Anwender der Lösung. Das heißt, es wird sehr zielgruppen- und nutzerorientiert gearbeitet. Genau genommen handelt es sich deshalb auch nicht um eine Methode, sondern vielmehr um eine Veränderung in der Denkweise, das heißt einen Change im Mindset, damit echte Innovationen überhaupt entstehen können.
Design Thinking orientiert sich dabei an der Arbeit von Designern, wodurch zum Einen der Name dieser Methode zu Stande kam und zum Anderen die Erkenntnisse aus Design Thinking Projekten oftmals visualisiert oder designt werden.
Es entstehen also schnell Prototypen der späteren Lösung, die dann getestet und weiterentwickelt werden. Ein wesentlicher Aspekt des Design Thinkings ist daher die Iteration, nach der sich der idealen Lösung mit Hilfe der Prototypen schrittweise genähert wird.

Charakteristisch für Design Thinking Projekte sind auch die multidisziplinären Teams. Diversity ist hier das Stichwort, denn besonderer Wert wird auf die Vielfalt an Fachkenntnissen und Disziplinen der Beteiligten gelegt, um sich bestmöglich zu ergänzen und daraus die besten und innovativsten Ideen generieren zu können.
Um die Kreativität zu fördern, sollte Design Thinking nicht am klassischen Meeting-Tisch im Konferenzraum stattfinden, sondern zum Beispiel an Stehtischen, Whiteboards oder im Freien und am besten mit entsprechenden Materialien zur Visualisierung der Ideen und Erkenntnisse.
Historie – wie in einem Wohnwagen alles begann
Der Begriff des Design Thinkings wurde insbesondere von David Kelley und Hasso Plattner geprägt. David Kelley gründete die international berühmte und anerkannte Design- und Innovationsagentur IDEO sowie die d.school an der Stanford University in den USA. SAP-Gründer Hasso Plattner unterstützte die d.school und förderte damit das Design Thinking – auch in Deutschland, denn hier entstand das Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam.

David Kelley selbst begann das Design Thinking in einem alten Wohnwagen im Silicon Valley.
Diesen parkte er 2005 am Campus der Stanford University und machte ihn kurzerhand zu seinem Seminarraum.
Als Professor für Maschinenbau sollte er in Standford ein Designzentrum aufbauen, das den Anwender der designten Lösung, in den Fokus stellen sollte – die d.school wurde geboren.
Vorgehensweise – wie Design Thinking funktioniert
1
Empathize: Die Empathie-Gewinnung
Im ersten Schritt geht es darum, Recherchearbeit und Marktforschung zu betreiben. Was beschäftigt die Zielgruppe? Welche Bedürfnisse hat diese? Und welchen Problemen ist sie ausgesetzt? Im Vordergrund steht hierbei, die Zielgruppe genau zu beobachten und Verständnis für deren Bedürfnisse und Probleme aufzubauen.
2
Define: Die Definition der Fragestellung
Anhand der gesammelten Informationen und Erkenntnisse können Sie nun eine konkrete Fragestellung formulieren. Dazu kann es helfen, verschiedene Personas mit deren individuellen Bedürfnissen und Problemen zu kreieren, welche die einzelnen Zielgruppen und späteren Anwender der Lösung repräsentieren sollen.
3
Ideate: Die Ideenfindung
Überlegen Sie nun, was die Personas zur Lösung der Fragestellung benötigen. Zunächst werden alle Vorschläge kreativ gesammelt, um die größtmögliche Menge an Ideen zu generieren. Hierbei gilt, genau wie beim klassischen Brainstorming, erst einmal ohne Wertung alles zu sammeln, was Ihnen einfällt. Der Einsatz von verschiedenen Kreativitätstechniken kann hierbei sehr hilfreich sein.
4
Prototype: Die Prototyp-Erstellung
Mit einfachen Mitteln und möglichst wenig Aufwand können Sie aus den gesammelten Ideen nun erste Prototypen erstellen, um sich der späteren Lösung zu nähern. Die Prototypen können dabei ganz verschiedenartig sein, je nachdem, für welches Problem Sie eine Lösung suchen. Prototypen können zum Beispiel Skizzen, Storyboards, 3D-Modelle, Filme oder ähnliches sein.
5
Test: Das Testen der Prototypen
Die Prototypen können Sie selbst, das gesamte Design Thinking Team sowie einzelne Anwender der Zielgruppe testen. Die Erfahrungen aus diesen Tests können Sie im Anschluss zur Weiterentwicklung nutzen.
Vorteile – warum und wo Sie Design Thinking anwenden können
Prof. Ulrich Weinberg, Leiter der School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut (HPI D-School) in Potsdam, ist überzeugt, dass es eigentlich keinen Bereich gibt, in dem Design Thinking nicht funktioniert. Sowohl für große Konzerne als auch für mittelständische Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Co. ist der Einsatz von Design Thinking empfehlenswert.
Herauskristallisiert hat sich aber: Je mehr Personen und vor allem je verschiedenartigere Personen an dem Prozess teilnehmen, desto mehr Denkweisen und Know-how kommen ins Spiel. Dadurch können noch mehr „out-of-the-box“-Ideen entstehen, die später zu erfolgreich am Markt platzierten Innovationen werden können.
Die Vorteile für Design Thinking liegen damit auf der Hand:
Entwicklung neuer Produkte
Verbesserung von Services
Optimierung bestehender Prozesse
Entwicklung innovativer Strategien
Worauf warten Sie noch?
Design Thinking bietet eine gute Möglichkeit, neue Ideen zu kreieren. Auch wenn dieser Prozess Zeit und Personalressourcen erfordert, sollten Sie einmal darüber nachdenken. Denn mit Design Thinking können Sie sich komplexen Problemstellungen auf kreative Weise und vor allem nutzerorientiert nähern – und wer weiß, ob Sie damit nicht eine Innovation kreieren, die von Erfolg gekrönt ist.
In Kürze stellen wir Ihnen hier auf unserem Blog bereits erfolgreiche Design Thinking Projekte namhafter Unternehmen vor – für noch mehr Inspiration!
Mein Onkel hat mich nach Ideen zu neuen Maschinenverkleidungen in seiner Firma gefragt. Ist auf diesem Gebiet das Design Thinking bereits erprobt? Wie groß sollte denn ein diverses Team sein, um möglichst gute „out-of-the-box“-Ideen zu erhalten?