Business Model Canvas: Ein Muss für Gründer und innovative Geschäftsführer?

Sie wollen ein Startup gründen oder haben DIE disruptive Idee? Dann überprüfen Sie mit Hilfe des Business Model Canvas Ihre Geschäftsidee in nur wenigen Minuten auf ihre Stärken und Schwächen. Alles, was Sie dazu benötigen sind Papier und Stift!
Was ist das Business Model Canvas?
Vor fast zehn Jahren, im Jahr 2008, hat der Schweizer Unternehmer und Dozent Alexander Osterwalder das Business Model Canvas entwickelt. Seitdem hat sich diese Methode in verschiedenen Ausführungen auf der ganzen Welt etabliert. Denn das Business Model Canvas ermöglicht es Ihnen, Ihre Geschäftsidee zu strukturieren und auf ihre Stärken und Schwächen zu überprüfen. Ziel ist es dabei, herauszufinden, ob sich die Umsetzung der neuen Geschäftsidee auch aus wirtschaftlicher Sicht lohnt.
Daher ist diese Methode vor allem bei der Existenzgründung sehr vorteilhaft, sie eignet sich jedoch auch bei der Entwicklung und Überarbeitung innovativer und disruptiver Geschäftsideen.
Businessplan vs. Business Model Canvas
Das Business Model Canvas hilft Ihnen dabei ein Geschäftsmodell aus der Geschäftsidee heraus zu kristallisieren. Daher wird diese Methode oft mit dem Businessplan verglichen und als eine Alternative zu diesem verstanden. Jedoch stehen bei dem Business Model Canvas die Stärken und Schwächen der Idee im Vordergrund, während ein Businessplan so detailliert ist, dass er im Zweifel auch Banken und Investoren überzeugen kann.
Die Vorteile des Business Model Canvas
Die Erstellung ist einfach, schnell und (meist) kostenfrei.
Eine Einarbeitung ist nicht nötigt, da das Model intuitiv verständlich ist.
Zusammenhänge werden wegen der Visualisierung sofort ersichtlich.
Das Modell kann beliebig ergänzt werden, ohne an Übersicht zu verlieren.
Business Model Canvas kann als Grundlage für den Businessplan dienen.
Wie wird es erstellt?
Normalerweise wird das Business Model Canvas auf Papier und mit zahlreichen bunten Post-its erstellt. Mittlerweile gibt es aber zahlreiche Onlinetools, mit denen sich das Modell einfach ausfüllen lässt.
Sowohl bei analogen als auch digitalen Modellen ist jedoch gleich, dass eine Leinwand in neun Segmente unterteilt wird, die jeweils eine andere Frage zu der Geschäftsidee beantwortet.
Die 9 Bereiche des Business Model Canvas
Customer Segments (Kundensegmente)
Wer sind Ihre Zielgruppen?
Dieser Baustein definiert, welche Personen Sie mit Ihrer Geschäftsidee ansprechen wollen und wer den größten Nutzen von Ihrem Produkt hat. Dabei können natürlich verschiedene Zielgruppen eine Rolle spielen, angefangen von dem Massenmarkt bis hin zu segmentierten oder diversifizierten Märkten.
Value Proposition (Wertangebot)
Welchen Nutzen haben Ihre Kunden?
Die Value Proposition ist das Nutzenversprechen, welches Sie mit Ihrer Geschäftsidee erreichen möchten. Ihr Produkt kann hierbei eine komplette Neuheit darstellen, die Arbeit erleichtern oder einfach nur anwenderfreundlich oder kostengünstiger als andere Produkte sein.
Channels (Kanäle)
Wie und wo erfahren Kunden von Ihrem Angebot und wie erhalten sie es?
In diesem Bereich des Business Model Canvas dreht sich alles um die Kanäle, auf denen Sie Ihre Kunden erreichen möchten, angefangen bei dem Bekanntwerden über den Vertriebsweg bis hin zum After Sales Service. Mögliche Kanäle sind eigene Onlineshops, Filialen oder soziale Netzwerke.
Revenue Streams (Einnahmequellen)
Wo erwirtschaften Sie bei dieser Geschäftsidee das Geld?
Der fünfte Baustein beschreibt die Einkünfte, welche Sie aus jedem Kundensegment generieren können. So können Einmalzahlungen schnellere Gewinne abwerfen, aber Abonnenten versprechen einen kontinuierlichen Cash Flow für einen längeren Zeitraum.
Customer Relationships (Kundenbeziehungen)
Wie gewinnen, halten und upgraden Sie Ihre Kunden?
In diesem Baustein sollten Sie klären, wie die Kundenbeziehung gestaltet werden muss. Hierbei müssen Sie zwischen verschiedenen Kategorien der Kundenbeziehung unterscheiden:
- Selbstbedienung
- Persönliche Unterstützung durch beispielsweise einen echten Kundenberater
- Individuelle Unterstützung durch angebotenen Concierge-Service
- Automatisierte Dienstleistungen durch Chatbots oder ähnliches
- Communities wie Sie das beispielsweise von Telekom hilft kennen
Key Resources (Schlüsselressourcen)
Welche Ressourcen sind unverzichtbar?
Bei den Schlüsselressourcen wird unterschieden zwischen physischen, intellektuellen, menschlichen und finanziellen Ressourcen. Hierbei sollten alle wichtigen Faktoren berücksichtigt werden, ohne die Ihre Geschäftsidee nicht realisiert werden kann.
Key Activities (Schlüsselaktivitäten)
Was sind die wichtigsten Tätigkeiten, um das Geschäftsmodell am Laufen zu halten?
In diesem Schritt des Business Model Canvas werden die Schlüsselaktivitäten fokussiert. Also all diejenigen Tätigkeiten, die Sie und Ihr Team leisten müssen, damit die Geschäftsidee funktioniert, .
Key Partnerships (Schlüsselpartnerschaften)
Wer sind Ihre wichtigsten Partner?
Oft bietet sich strategische Partnerschaften mit beispielsweise Lieferanten an, um die Geschäftsidee effizient betreiben zu können. Klären Sie also hier, wer Ihre wichtigsten Partner sein werden.
Cost Structure (Kostenstruktur)
Was sind die wichtigsten Ausgaben, ohne die Ihre Geschäftsidee nicht laufen würde?
Hier werden die Kosten der neuen, innovativen Geschäftsidee beschrieben. Diese lassen sich meist in Fixkosten, variable Kosten sowie Mengen- und Verbundvorteile unterteilen.