Alkohol am Arbeitsplatz: So gehen Sie professionell mit gefährdeten Mitarbeitern um

Das Glas Bier nach Feierabend oder der Sekt zum Geburtstag eines Kollegen: Alkohol am Arbeitsplatz ist längst gesellschaftsfähig. Was aber, wenn Alkohol zum Problem für Ihr Unternehmen wird? In der Arbeitswelt ist die Zahl der Alkoholkranken nicht zu unterschätzen. Für Sie als Personaler kommt es darauf an, sich mit den möglichen Handlungsoptionen vertraut zu machen, wenn ein Mitarbeiter Suchtverhalten zeigt.
Sie tragen als Personaler eine Fürsorgepflicht
Alkohol gehört nicht zuletzt wegen seiner gesellschaftlichen Akzeptanz zu den verbreitetsten Drogen. Laut Deutscher Hauptstelle für Suchtfragen e.V. DHS haben 15,2 Prozent der Deutschen einen riskanten Alkoholkonsum, eine Abhängigkeit liegt bei 3,4 Prozent vor. Betrachtet man die Zahl der Arbeitnehmer, so ist die Zahl sogar deutlich höher, sie liegt bei 5 Prozent. Unter den Führungskräften sind es sogar bis zu 10 Prozent.
Folgen der Alkoholsucht am Arbeitsplatz
Diese Zahlen stellen eine große Gefahr für Unternehmen dar. Die Produktivität und der reibungslose Betriebsablauf stehen in Ihrem Interesse, ebenso wie die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter. Die Folgen von Alkoholismus sind laut Statistik der DHS e.V. enorm:
Aber wie lassen sich die Anzeichen für Alkoholsucht erkennen?
Als Personaler sind Sie vor allem auf die Kollegen und die Führungskräfte angewiesen, denn diese sind es, die erste Anzeichen für übermäßigen Alkoholkonsum wahrnehmen. Insgesamt lassen sich die Merkmale in vier Bereiche einteilen: Das veränderte Arbeitsverhalten, körperliche Auffälligkeiten, Wandel in der Persönlichkeit, auffällige Trinkgewohnheiten.
Dabei helfen Fragen wie:
- Fehlt der Mitarbeiter häufiger kurzfristig, ist immer nur kurz krank oder hat Fehltage ohne Nachweis?
- Findet die Person unglaubwürdige Ausreden für Fehlzeiten?
- Lässt ihre Arbeitsleistung nach und ist sie unzuverlässig?
- Kommt es zu Fehlern oder werden Absprachen nicht eingehalten?
- Hat sich das Verhalten der Person konkret verändert?
- Kommt es zu Konflikten innerhalb des Teams?
- Zeigt die Person Stimmungsschwankungen?
- Hat der Mitarbeiter häufiger eine Fahne, lallt oder hat Gleichgewichtsprobleme?
- Zieht er sich mehr und mehr zurück?
- Hat die Person schon im Privaten ihren Führerschein abgeben müssen?
- Vermeidet die Person das Trinken ganz offensichtlich im Beisein anderer?